Neuerdings wollen alle ihre Routinen optimieren. Aufstehen, pinkeln, duschen, frühstücken, Zähne putzen und auf Arbeit fahren heißt jetzt zum Beispiel „Meine Morgenroutine“.
Es ist ganz wichtig, dass die Routinen optimiert werden, da gibt es doch sicher den einen oder anderen Algorithmus, am besten nach Anleitung von Marie Kondo die Schlüpper vorsortieren, damit es sich morgens besser reinschlüppt. Das verbessert die Morgenroutineerfahrung, da kann man stolzer drauf sein, selbst geschafft. Morgenroutineerfahrung klingt nicht umsonst nach einer pseudohippen Webdesignbude, schließlich hat man die Algorithmen optimiert, man seift den Bauch linksdrehend ein, aus Achtsamkeit und außerdem kann man sich dabei ja zugucken, also die Morgenroutinenerfahrung des Benutzys studieren und das ist ja fast schon irgendwie wie auf Arbeit in eben der pseudohippen Webdesignbude. Dort stehen dann Bärtige während ihrer Scrumroutine beieinander und optimieren den Output von Frank, der hat auch kaum Bart. Kämpft aber.
Mir ist das alles etwas fremd, bereitet es mir doch eher Kopfzerbrechen, aus Routinen wieder auszubrechen, statt sie zu optimieren.
Schlagwort: Roboter
Sie könnten also auch viel besser dick sein. Deshalb werden um das Jahr 2029 herum dicke Roboter erfunden werden, die dann prustend und schnaufend bei jeder Bewegung am Fließband stehen und sich den Schweiß vom stählernen Gesicht wischen. Hin und wieder ächzen sie und müssen sich setzen, andere Roboter machen heimlich lustige Fotos von den dicken Robotern und ihren Pofalten, die nicht ganz vom Blech bedeckt werden und posten diese Fotos dann in ihren Roboternetzwerken, wo sie ganz viele Likes bekommen und solche Sätze fallen wie: „Keen Wunder, die fressen ja och für drei und machen keen Sport!“
Dabei machen dicke Roboter viel Sport, für Sport sind Roboter ja geradezu prädestiniert. Stupide drücken sie 100kg-Gewichte hoch und wieder hoch und wieder hoch und wieder hoch oder rennen auf dem Laufband zwei Tage geradeaus, welcher Mensch hält denn sowas aus, der würde sich ja langweilen. Roboter schalten dabei einfach ab oder spielen Schach gegen sich selbst, auch das können Roboter nämlich mittlerweile viel besser als Menschen.